08.10.2012 | Nebel als Herbstzeichen
Nebel im sauerländischen Wenden-Schönau
Das wir mittlerweile im Herbst angekommen sind, ist seit dem 1.September nicht nur aus meteorologischer Sicht klar, sondern seit dem 23.September nun auch kalendarisch. In diesen Oktobertagen merken wir es besonders daran, dass es in den langen, klaren Nächten so stark auskühlt, dass sich immer häufiger Nebel und Hochnebel bildet. So bedeuten Hochdruckwetterlagen nicht mehr zwangsläufig Sonnenschein und Wärme, wie nocht vor einigen Wochen.
Bei Nebel handelt es sich um eine Wolke in Bodennähe, der eine zum Teil starke Sichteinschränkung zur Folge hat. Nebel entsteht durch Kondensation von Wassertröpfchen beim Erreichen des Taupunkts (relative Luftfeuchtigkeit = 100%, Feuchtigkeitsübersättigung). Nebel kann sowohl durch nächtliche Ausstrahlung (Abkühlung) als auch durch Advektion warmer Luft über einer kalten Oberfläche sowie orographisch erzwungen auftreten. Von Nebel spricht man meteorologisch korrekt, wenn die Sichtweite unterhalb von 1 Kilometer liegt, darüber spricht man von feuchtem Dunst.
"Nebel löst sich auf, wenn er über eine wärmere Unterlage strömt, es zur Erwärmung des Nebels und der Bodenschichten durch Einstrahlung kommt, orographisches Absinken die Luft trockenadiabatisch erwärmt oder Niederschlag ausfällt. Bei Schneefall sublimiert der Wasserdampf an den Eiskristallen, bei Regen werden die kleineren Nebeltropfen durch die höhere Fallgeschwindigkeit der Regentropfen ausgefällt. Allgemein wirkt kalter Regen, eine kalte Unterlage oder eine Schneeoberfläche bei negativen Temperaturen nebelauflösend. Häufig aber lichtet oder hebt sich der Nebel schlicht, wenn turbulente Durchmischung durch Wind einsetzt." © Felix Welzenbach, Wetterzentrale.de 09.03.2006
Durch Nebel kommt es nicht nur im Herbst bei Laub auf den Straßen zu gefährlichen rutschigen Situationen (Nebelnässe) - gerade in der fortgeschrittenen Jahreszeit kann Nebel im Zusammenspiel mit Boden- oder Luftfrost besonders auf Brücken und in Wäldern für gefährliche Reifglätte sorgen.
Es gibt verschiedene Formen von Nebel, auf die an dieser Stelle aber nur kurz eingegangen werden soll:
Strahlungsnebel
In Form von Bodennebel oder Hochnebel, tritt sowohl im Sommer (nach Gewitterlagen) als auch im Herbst und Winter auf.
Advektionsnebel
Tritt vornehmlich im Herbst und Winter auf. Entsteht, wenn sich feuchte und warme Luft über kalte Luft schiebt. Dies ist besonders häufig im Herbst und Winter der Fall, wenn die bodennahen Luftschichten stark auskühlen können.
Orographischer Nebel
Talnebel ist eine Form des Strahlungsnebels und ist auf die Ausdehnung der Talwände begrenzt und entsteht durch nächtliche Auskühlung. Hangnebel entsteht, wenn Hangaufwind mit zunehmender Höhe abkühlt und anschließend kondensiert.
Dampfnebel
Entsteht an Gewässern wie Seen oder Flüssen, wenn das Wasser noch sehr warm ist, die Luft aber durch die fortgeschrittene Jahreszeit bereits recht kalt. Wasserdampf steigt auf, kondensiert und bildet besonders im Gewässerumfeld teils dichte Nebelfelder.
Auf weitere Nebelformen wie Frontnebel (Präfrontaler Nebel, Postfrontaler Nebel) oder Turbulenznebel wird an dieser Stelle verzichtet.