Foto: Tanja Flunkert via facebook

Münster und Greven versinken in den Fluten

Ein Unwetter historischen Ausmaßes erlebte die Region um Münster am Montag, den 28. Juli 2014. Ab dem späten Nachmittag zogen aus südöstlichen Richtungen immer wieder teils heftige Gewitter über das Münsterland hinweg. Die Verlagerungsgeschwindigkeit war dabei so gering, dass große Regenmengen zusammenkamen. Zudem zogen die Gewittergüsse immer genau über die gleichen Regionen hinweg. Das Ergebnis ist katastrophal: Viele Teile der Stadt Münster und umliegende Ortschaften und Städte wurden Überflutet, Keller liefen voll, Straßen standen mehr als einen halben Meter unter Wasser. Mindestens ein Mensch kam bei den schwersten Regenfällen seit Beginn der Wetteraufzeichnungen in Münster ums Leben, als dieser in den Fluten des eigenen Kellers ertrank.

Quelle: Janek Zimmer / Modellzentrale

Zoom-Ausschnitt

Die Radarsummenauswertung der Unwetterzentrale brachte Regensummen bis 200 Liter hervor. Gleich zwei Stationen konnten noch deutlich höhere Werte registrieren. An der privaten Wetterstation Münster-Kinderhaus wurden satte 239,5 Liter Regen pro Quadratmeter registriert, die Wetterstation des Landesamts für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein Westfalen (LANUV) meldet sogar unfassbare 292,5 Liter Regen auf den Quadratmeter (Station MünsterHKA). Diese Summe entspricht das vierfache der normalen Regensummen im gesamten Monat Juli!

292,5 mm MünsterHKA (LANUV)
239,5 mm Münster-Kinderhaus (Privat)
180,7 mm Münster-Nord (Privat)
166,7 mm Münster-Rumphorst (Privat)
122,2 mm Münster (DWD)
121,5 mm Greven (Privat)
118,8 mm Münster-Gievenbeck (Privat)
63,5 mm Emsdetten (Privat)
57,8 mm Havicbeck-Tilbeck (MeteoGroup)

Stündliche Regensummen MünsterHKA

Quelle: LANUV

Stundensummen MünsterHKA (LANUV):

16.00 - 17.00 Uhr: 13,70 mm
17.00 - 18.00 Uhr: 5,09 mm
18.00 - 19.00 Uhr: 46,67 mm
19.00 - 20.00 Uhr: 163,48 mm
20.00 - 21.00 Uhr: 51,30 mm
21.00 - 22.00 Uhr: 8,03 mm
22.00 - 23.00 Uhr: 4,15 mm

Neben dem Todesopfer wurde eine Frau in Ihrem Auto schwer verletzt. Glücklicherweise gibt es keine weiteren Meldungen seitens der Polizei über Verletzte. Nach den Unwettern herrschte gestern Abend in Münster zeitweise Ausnahmezustand. Viele Straßen waren wegen der Wassermassen unpassierbar, stellenweise kam es zu Stromausfällen.

Auch die Deutsche Bahn hatte mit den Fluten zu kämpfen. Sämtliche Bahnverbindungen im Münsterland laufen nur eingeschränkt oder sind auch am morgen danach noch gesperrt, so die Münstersche Zeitung. Allein in der Kleinstadt Greven musste die Feuerwehr am Abend zu mehr als 700 Einsätzen ausrücken, in Münster kam es zu mehr als 1000 Notrufen bei der Feuerwehr.