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METEO NRW

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10.06.2014 | Schwere Unwetter nach Hitzewelle

Schäden in ganz NRW / Bahnverkehr stillgelegt

Foto: Marc Thiessenhusen, METEO NRW

Aufzug der Shelfcloud in Kierspe

Unwetterfront in Halver am 09.06.

Foto: J.Thiessenhusen

Zwei unwetterträchtige Tage in Folge

Hoch "Wolfgang" hat im Zusammenspiel mit Tief "Ela" auf dem Atlantik für ein sonniges und heißes Pfingstwochenende gesorgt. Doch schon am Sonntagabend (08.06.14) brauten sich erste teils heftige Gewitter zusammen, die vor allem das Rheinland, das Münsterland, Ostwestfalen und Teile des Hochsauerlands getroffen haben. Gebietsweise wurde Hagel von bis zu vier Zentimeter gemeldet! Am Pfingsmontag zogen am Abend schwere Unwetter quer über NRW hinweg.

Zuvor wurden Temperaturen von bis zu 33 Grad in NRW gemessen. Im Südwesten Deutschlands kletterte die Temperatur in Ihringen am Kaiserstuhl sogar auf rekorverdächtige 38,3 Grad Celsius.

METEO NRW fasst den Tag zusammen mit vielen Bildern quer aus Nordrhein Westfalen. Allen Leserinnen und Lesern vielen Dank für die Zusendung der zahlreichen Bilder und Unwetterinformationen.

Hagel in Erndtebrück

Foto: Sabine Keicher

Hagel in Erndtebrück am 08.06.2014

Am Pfingstmontag entwickelten sich bereits am Vormittag und Mittag schwere Gewitter. In Marsberg im Hochsauerlandkreis kam es sogar zur Ausbildung einer Superzelle.

Superzelle bei Marsberg

Foto: Anonym

Unwetter in Mönchengladbach

Foto: Heiko Gebretter

Doch die deutlich flächendeckendere und schwere Gewitterfront bildete sich am Pfingstmontag (09.06.2014) über Frankreich und Belgien und zog mit einer beeindruckenden Geschwindigkeit nach NRW. Bereits am Vormittag hatten sich im Rheinland bis rauf zum Niederrhein und im Münsterland schwere Gewitter entwickelt. Bei Bonn entwickelte sich sogar eine Superzelle mit Hook-Echo!

Am Abend zog dann eine schwere Unwetterfront von Belgien auf und erfasste von Südwest nach Nordost weite Teile von Nordrhein Westfalen. Neben einer beeindruckenden Shelfcloud gab es Tausende Blitze im Sekundentakt, schwere Sturm- und Orkanböen, kräftige Regenfälle und gebietsweise Hagel bis 4 Zentimeter Durchmesser! In Düsseldorf musste der Internationale Flughafen zeitweise wegen der Unwetter gesperrt werden. Hier wurden Spitzenwindgeschwindigkeiten von rund 144 Stundenkilometer gemessen.

Der riesige Gewitterbatzen im Satellitenbild

Grafik: WetterOnline.de

Besonders beeindruckend waren die Ausmaße der Unwetterzelle. Die folgende Grafik zeigt die Temperatur an der Oberkante der Wolken. Diese betru zum Zeitpunkt der stärksten Entwicklung zwischen -60 und -70 Grad Celsius - ein Idikator dafür, dass die Zellen bis rund 13 Kilometer Höhe gereicht haben!

Grafik: WetterOnline.de

Das Iras-Radarbild von Skywarn Deutschland zeigt sehr schön die Struktur der aufziehenden Unwetterfront. Hierbei handelt es sich um ein sogenanntes Bow-Echo, ein linienförmig angeordnetes Multizellengewitter.

Grafik: skywarn.de

Aufzug der Front gegen 22 Uhr am 09.06.2014

Die Gewitterfront zog mit einer schwarzen Wolkenwand auf und wirkte sehr bedrohlich. Besonders schlimm hat es Köln, Düsseldorf und das Ruhrgebiet getroffen, wo es am Montagabend zu langen Staus kam. Gegen Mitternacht in der Nacht zum Dienstag staute sich der Verkehr in NRW aufgrund der Unwetter auf mehr als 100 Kilometern Länge!

Unwetteraufzug in Düsseldorf

Foto: Ro Man (via Facebook)

Unwetteraufzug in Düsseldorf

Mindestens 5 Tote durch Unwetter
Die Unwetter am Pfingstmontag haben nach aktuellen Stand mindestens 5 Menschen das Leben gekostet. In Düsseldorf starben nach Angaben der Rheinischen Post drei Menschen, als eine Pappel auf ein Gartenhaus stürzte. In Köln wurde ein Mann von einem umstürzenden Baum auf der Straße erschlagen, in Essen starb ein Mann, nachdem er nach dem Unwetter auf der Straße zusammengebrochen war.

Besonders beeindruckend war auch die Blitzrate. Innerhalb von 24 Stunden wurden nach Angaben der Unwetterzentrale Bochum 109.238 Wolkenblitze und 206.091 Bodenblitze gezählt. Die Trackigkarte zeigt die gewaltigen Ausmaße der Unwetterfront.

Über 300.000 Blitze in Deutschland

Grafik: METEO GROUP, unwetterzentrale.de

Blitze am 09.06.2014

Das folgende Video zeigt den Durchzug des Unwetters in Essen im Ruhrgebiet. Der s.g. Downburst fegt hier mit Windgeschwindigkeiten für mehr als 100 Stundenkilometer durch die Straßen und verursacht zahlreiche entwurzelte Bäume und auch abgedeckte Dächer.

Unwetter über Essen

Blitzfeuerwerk in Datteln

Foto: Dani U. Juli

Gewitter in Datteln

Umgestürzte Bäume zwischen Kierspe und Lüdenscheid

Foto: Gordan Dudas

Shelfcloud über Kierspe

Foto: Marc Thiessenhusen, METEO NRW

Gewitteraufzug in Recklinghausen

Foto: Robin Sanchèz

Shelf in Lüdenscheid

Foto: Fabian Thiel

Shelf in Kierspe

Foto: Kevin-Dominik Schriever

Unwetteraufzug in Bergisch Gladbach

Foto: Doreen Steinbüchel

Die Unwetterfront in Plettenberg

Foto: Marco Cito

Blitzspektakel in Wiehl

Foto: Nora J. E. Krause

Wolkenwand über Kierspe

Foto: Den NY (via Facebook)

Ennepetal

Foto: Jens Madeja

Mülheim an der Ruhr

Foto: Markus Seidel

Auf der A4 bei Köln

Foto: Simone Wüllner

Kierspe

Foto: Dirk Drosdowski