Foto: Dirk Zacharias

Eine hochsommerlich warme bis heiße Wetterwoche liegt in Westdeutschland hinter uns. Neben Sonnenschein gab es kräftige Gewitter, die gebietsweise unwetterartige Ausmaße annahmen. Der erste Tag der Hitzewelle fiel auf den 21. Juli. Hoch "Yasmine" lag viele Tage vorher über den Britischen Inseln und brachte uns sonnenscheinreiches und angenehm warmes Sommerwetter. Mit dessen Verlagerung nach Skandinavien stellte sich die Strömung über Deutschland auf südliche Richtungen um, so dass deutlich heißere Luft von der Iberischen Halbinsel nach Deutschland angesaugt wurde.

So schien in NRW am 21. und 22. Juli 2013 verbreitet die Sonne von einem tiefblauen Sommerhimmel. Am 21. Juli stieg das Quecksilber in Nordrhein Westfalen auf bis zu 33,9 Grad an. Deutschlandweit wurde es in Ladenburg in Baden Württemberg mit 34,5 Grad am heißesten. Hier einige Höchsttemperaturen aus NRW:

Höchstwerte 21.07.2013
33.9 Duisburg-Hochfeld
33.8 Neukirchen-Vluyn
33.5 Emsdetten
33.4 Bochum-Harpen
33.3 Krefeld


Am 22. Juli wurde es auch in Nordrhein Westfalen nochmal etwas heißer. Die 36 Grad-Marke wurde geknackt, wodurch der vorerst heißeste Tag des Jahres registriert wurde. Spitzenreiter war Marl mit 36,1 Grad. Noch heißer war es erneut nur in Ladenburg (BaWü) mit 36,2 Grad.


Höchstwerte 22.07.2013
36.1 Marl
35.7 Neukirchen-Vluyn
35.3 Duisburg-Hochfeld
35.3 Krefeld
35.2 Koeln-Porz-Wahn

Foto: METEO NRW, Kierspe

Auch am 23. Juli schien noch vielfach in NRW die Sonne. Örtlich bildeten sich jedoch bereits Schauer und Gewitter, die teils Starkregen und auch Hagel brachten. Insgesamt war es jedoch ein hochsommerlicher Tag. Entsprechend heiß war es erneut in NRW. Am heißesten war es in Neukirchen-Vluyn mit 35,4 Grad und musste sich im deutschlandweiten Ranking nur dem hessischen Dillenburg (35,4 Grad) geschlagen geben.

Höchstwerte am 23.07.2013
35.4 Neukirchen-Vluyn
35.2 Emsdetten
35.2 Duisburg-Hochfeld
35.0 Hoexter
35.0 Coesfeld
34.8 Koeln-Porz-Wahn
34.8 Bergisch Gladbach

Eine Abkühlung gab es am 24. Juli. Neben Sonnenschein gab es deutlich mehr Quellwolken, die vermehrt kräftige Schauer und Gewitter brachten und örtlich unwetterartige Ausmaße annahmen. So fielen in NRW örtlich 40 bis 70 Liter Regen auf den Quadratmeter in kurzer Zeit. Niederschlagsreichster Ort am 24.07.2013 war das sauerländische Kierspe, wo am Abend eng begrenzt binnen einer halben Stunde 66 Liter Regen auf den Quadratmeter fielen. Die Folge waren vollgelaufene Keller, Geröll und Schlamm auf den Straßen sowie überschwemmte Straßen.

110.7 mm Abtsgmuend-Untergröningen
72.0 mm Martinroda
70.4 mm Oberhof (Thuer)
66.0 mm Kierspe
59.4 mm Massbach
53.6 mm Keula
52.4 mm Burgwald-Bottendorf
47.3 mm Schmalkalden
45.9 mm Tübingen
45.5 mm Behringen
45.5 mm Kleiner Inselsberg
43.3 mm Schwarzburg
42.3 mm Medebach
40.6 mm Lüdenscheid-Lösenbach

Quelle: Wetterzentrale Deutschland

Einen neuen Anlauf von Mittelmeerhitze gab es am 26. und 27. Juli 2013. In Nordrhein Westfalen gab es zwar oft Sonnenschein, die Luft war jedoch sehr feucht, so dass sich rasch teils heftige Gewitter und Unwetter bildeten, besonders am 27. Juli. Im Süden und Osten Deutschlands war es hingegen sehr sonnig und heiß. Am 27.07. stieg das Thermometer in Lörrach in Baden Württemberg auf heiße 39,0°C.

Höchstwerte Deutschland 26.07.2013
36.1 Ihringen
36.1 Ladenburg
35.7 Waldshut-Tiengen
35.6 Sinsheim
35.5 Loerrach


Höchstwerte Deutschland 27.07.2013
39.0 Loerrach
38.9 Sinsheim
38.6 Rheinfelden
38.6 Waldshut-Tiengen
38.4 Kitzingen


Als Folge der heißen und feuchten Luftmasse kam es am Mittag und Nachmittag des 27.07. über dem Westen Deutschlands zu teils heftigen Gewittern. Eine Unwetterzelle hielt sich dabei bis nach Sachsen-Anhalt und brachte von NRW über Niedersachsen bis ins östliche Deutschland neben heftigen Regenfällen und Sturmböen Hagel in Größe von Tennisbällen! Besätigt wurde ein Durchmesser von 7 Zentimeter:

Foto: Robert Westarp (Oelde und Wadersloh)

Das folgende Radarbild zeigt die Unwetter-Hagelzelle, die im nordöstlichen NRW die ungeheure Kraft entwickelte und bis zu 13 Kilometer hoch in den Himmel schoss. Die Folge waren Überschwemmungen und sehr großer Hagel.

Quelle: WetterOnline Mitgliedschaft

Gewitterfront am 27.07. in Kleve

Foto: Christian Flock

Während es in NRW am 29. Juli ruhig war, braute sich im Süden und Osten Deutschlands eine gefährliche Unwetterlage an. Neben heftigen Regenfällen wurden Orkanböen sowie Hagelgeschosse von bis zu 8 Zentimetern Größe beobachtet. Eine beeindruckende und gleichzeitig beängstigende Aufnahme gelang Marian Oldenbürger in Göppingen, etwa 40 Kilometer östlich von Stuttgart in Baden Württemberg.

Durch dicke Hagelkörner gab es im Süden häufiger markante Schäden in der Landwirtschaft, aber auch zerschlagene Dachpfannen, entwurzelte Bäume, durchlöcherte Rollläden und Schäden an Häusern und Autos.

Foto: Marian Oldenbürger

Hagelunwetter bei Göppingen

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